Themen der Woche
🇺🇸 Trump greift Fed an – EZB warnt vor Instabilität
Die Spannungen zwischen der US-Regierung und der Notenbank Fed nehmen zu. Präsident Donald Trump attackiert seit Monaten Fed-Chef Jerome Powell und kündigte nun sogar an, Gouverneurin Lisa Cook entlassen zu wollen – ein Schritt, dessen Rechtmäßigkeit Experten bezweifeln. Die Unabhängigkeit der US-Notenbank gerät damit unter Druck. Ökonomen wie Bill Dudley, Ex-Chef der Fed New York, warnen: Schon der Versuch gefährde das Vertrauen. Eine politisierte Notenbank könne höhere Inflation, steigende Zinsen und eine schwächere Währung nach sich ziehen – Risiken, die nicht so schnell verschwinden würden.
Auch EZB-Präsidentin Christine Lagarde meldete sich besorgt zu Wort: Eine „dysfunktionale Geldpolitik“ in den USA hätte globale Folgen. Anleger suchen in dieser Lage Sicherheit – deutsche Staatsanleihen sind gefragt, ihre Renditen sinken. Da die Bauzinsen eng mit diesen Renditen verknüpft sind, profitieren Immobilienkäufer vorerst von stabilen Konditionen. Allerdings: Für 2025 erwarten die Märkte keine weiteren EZB-Senkungen, frühestens 2026 könnte es wieder Spielraum geben.
📈 Baukredite: Nachfrage steigt weiter
Der Immobilienmarkt bleibt aktiv. Laut Bundesbank stieg das Volumen privater Baukredite im Juni 2025 um 18 % gegenüber dem Vorjahr auf 19,2 Mrd. Euro. Trotz einer leichten Konsolidierung nach den Rekordzuwächsen zu Jahresbeginn zeigt sich: Stabile Zinsen und wachsende Nachfrage halten den Trend aufrecht. Für die kommenden Monate rechnen Experten wie Christian Sauerborn (Sprengnetter) mit weiter steigenden Transaktionen.
🏗️ ifo-Institut: Hoffnung im Wohnungsbau
Im Wohnungsbau zeigt sich ein leichter Aufwärtstrend. Der ifo-Geschäftsklimaindex verbesserte sich im Juli auf -23,5 Punkte, der niedrigste Wert seit 2022. Weniger Unternehmen klagen über Auftragsmangel oder Stornierungen. Dennoch bleibt Unsicherheit. Erst wenn der geplante Wohnungsbau-Turbo greift und Genehmigungen schneller durchlaufen, könnte sich die Erholung verstetigen.
🏡 Altersvorsorge: Immobilie statt Versicherungspflicht?
Die Bundesregierung plant, neue Selbständige in eine Rentenversicherungspflicht einzubeziehen – sofern keine private Vorsorge besteht. Noch sind viele Details offen. Studien von ifo und Empirica zeigen: Eigentümerinnen und Eigentümer haben im Alter ein deutlich höheres Vermögen als Mieter. Immobilienbesitz schützt langfristig vor Mietsteigerungen und kann ein zentraler Baustein der Altersvorsorge sein. Allerdings fühlen sich viele Selbständige bei der Finanzierung unsicher – hier kann eine individuelle Beratung Klarheit schaffen.
✅ Fazit
Der Druck auf die Notenbanken wächst – und die Unsicherheit an den Märkten bleibt. Für Immobilienkäufer sind die stabilen Bauzinsen aktuell eine gute Nachricht. Doch steigende Kreditnachfrage, mögliche Zollstreitigkeiten und politische Risiken zeigen: Jetzt ist ein kluger Finanzierungsschritt wichtiger denn je. Immobilien bleiben nicht nur Wohnraum, sondern auch eine der solidesten Formen der Altersvorsorge.