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💶 EZB bleibt vorsichtig – stabile Zinsen, angespannter Wohnungsmarkt

Immobilien & Baufinanzierung
6.11.2025

Themen der Woche:

🏦 EZB belässt Leitzinsen unverändert

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Leitzinsen stabil bei 2,0 % belassen – und damit für etwas Ruhe an den Finanzmärkten gesorgt. Während die US-Notenbank Fed ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge senkte, setzt die EZB weiter auf Zurückhaltung. Der Grund: Die Inflation im Euroraum liegt mit 2,2 % nur knapp über dem Zielwert, die europäische Wirtschaft zeigt sich robust – trotz der geopolitischen Unsicherheiten.

Laut ING-Chefvolkswirt Carsten Brzeski dürfte die EZB die Zinsen auch wegen der hohen Staatsverschuldung in Europa nicht weiter senken. Eine Bloomberg-Umfrage zeigt: Zwei Drittel der Ökonominnen und Ökonomen erwarten, dass der aktuelle Zinskurs bis 2027 bestehen bleibt.
Andere Experten, wie Michael Krautzberger von Allianz Global Investors, rechnen hingegen mit einer leichten Zinssenkung im Frühjahr 2026 – falls die Inflation weiter fällt. Für Immobilienkäuferinnen und -käufer gilt: Der EZB-Leitzins beeinflusst die Baufinanzierung nur indirekt, entscheidend bleiben die Renditen der Bundesanleihen.

🏘 Mietwohnungen werden knapper

Die Angebotslage auf dem Mietmarkt bleibt angespannt. Zwar sind die Inserate im dritten Quartal leicht um 3,8 % gestiegen – im langfristigen Vergleich zeigt sich jedoch ein deutlicher Rückgang: Es gibt 15 % weniger Mietwohnungsangebote als vor zehn Jahren, so das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW).
In Städten wie Hamburg oder Leipzig hat sich das Angebot sogar halbiert.

Zudem zeigt sich die Knappheit an der Inseratsdauer: Wohnungen sind im Schnitt nach 24 Tagen wieder vom Markt – zehn Jahre zuvor dauerte das noch 34 Tage.
„Die Zahlen zeigen, dass die Angebotsknappheit trotz moderater Preise anhält“, sagt IfW-Projektleiter Jonas Zdrzalek. „Ohne deutlich mehr Neubau wird sich die Lage kaum entspannen.“

🌍 EU-Klimaziele geraten ins Wanken

Mehrere EU-Regierungschefs haben zuletzt striktere Klimaziele für 2035 und 2040 blockiert. Streitpunkt ist das Emissionshandelssystem ETS2, das ab 2027 für Gebäude und Verkehr gelten soll. Es legt die CO₂-Bepreisung fest – und betrifft somit direkt Hausbesitzer und Mieter.
Der Preis soll sich ab 2027 frei am Markt bilden – und damit stärker schwanken.

Expertinnen und Experten warnen: Ein zu niedriger CO₂-Preis könne falsche Anreize setzen. „Wer jetzt modernisiert, spart langfristig Heizkosten und erhöht den Gebäudewert“, betont Tanja Loitz von co2online. Wichtig seien verlässliche Rahmenbedingungen, um Investitionen in nachhaltige Sanierungen zu fördern.

👶 Wohnungsnot beeinflusst Familienplanung

Die hohen Wohnkosten haben inzwischen auch gesellschaftliche Folgen:
Laut einer YouGov-Umfrage verschieben 10 % der Deutschen aufgrund hoher Mieten oder Kaufpreise ihren Kinderwunsch.
Vor allem junge Menschen sind betroffen – 80 % empfinden die Mieten als zu hoch, was sich direkt auf Lebensentscheidungen auswirkt.

Eine ING-Studie zeigt: Fehlender und teurer Wohnraum verschärft strukturelle Probleme wie den demografischen Wandel.
Rund zwei Drittel der Befragten sehen die Wohnungsnot als entscheidenden Faktor, der Familiengründungen erschwert.

🧭 Fazit: Stabilität ja – Entspannung nein

Während die EZB die Zinsen stabil hält, bleibt der Wohnungsmarkt weiter unter Druck. Zu wenig Neubau, steigende Lebenshaltungskosten und Unsicherheit bei den Klimazielen belasten Mieter wie Käufer gleichermaßen.
Gleichzeitig zeigt sich: Wer langfristig plant und in Eigentum investiert, kann von stabilen Finanzierungskonditionen profitieren – bevor die nächste Zinsbewegung kommt.

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