Themen der Woche:
📉 Inflation nähert sich der Zielmarke
Die Inflation im Euroraum lag im November bei 2,2 % – und damit nur knapp über dem von der Europäischen Zentralbank (EZB) angestrebten Zielwert. Die Kernrate, also ohne Energie und Nahrungsmittel, lag bei 2,4 %.
👉 Für die EZB ein positives Signal – für Verbraucherinnen und Verbraucher bleibt der Preisdruck aber spürbar.
„Die Preise steigen weiter, nur nicht mehr so stark“, erklärt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der ING. Trotz leicht steigender Reallöhne verliert der private Konsum an Kraft – und das drückt auf das Wachstum.
Laut OECD dürfte Deutschland 2025 mit nur 0,3 % Wachstum das Schlusslicht der G20-Staaten bilden. Erst 2026 (+1 %) und 2027 (+1,5 %) wird eine moderate Erholung erwartet. Viele Unternehmen reagieren auf die anhaltende Unsicherheit bereits mit Stellenabbau. (Tagesschau, Die Zeit, Der Spiegel+)
🏗️ Koalition beschließt BauGB-Novelle
Der Koalitionsausschuss der Bundesregierung hat eine umfassende Novelle des Baugesetzbuchs (BauGB) beschlossen. Ziel ist es, Bauverfahren deutlich zu beschleunigen und Bürokratie abzubauen.
Künftig gilt: Bauleitplanverfahren sollen digital erfolgen, Fristen für Gutachten und Stellungnahmen werden verkürzt, und der Wohnungsbau erhält Vorrang in angespannten Märkten.
Während die Grünen die Reform als „Schaufensterpolitik“ kritisieren, lobt der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) die Maßnahmen als „konsequent und notwendig“. Zudem wird der Umwandlungsschutz für Miet- und Eigentumswohnungen nach § 250 BauGB über 2025 hinaus verlängert. (Frankfurter Rundschau, B_I Medien)
📈 vdp erwartet weitere Markterholung
Laut Gero Bergmann, Präsident des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp), wird sich der Immobilienmarkt 2026 weiter erholen. Da weniger Neubauten entstehen, konzentrieren sich Kaufinteressierte zunehmend auf Bestandsimmobilien – das stabilisiert die Preise.
Bergmann rechnet mit einem moderaten Preisanstieg im einstelligen Prozentbereich. Damit sich mehr Menschen Wohneigentum leisten können, fordert der vdp niedrigere Kapitalanforderungen für Kredite im Bereich Grundstücks- und Wohnungsbau. (Handelsblatt+)
🌆 Städteranking: Infrastruktur im Fokus
ImmoScout24 und die WirtschaftsWoche haben die 71 größten deutschen Städte neu bewertet – erstmals mit Fokus auf Infrastruktur. Kriterien waren Wirtschaftsniveau, Dynamik, Bildung, digitale Netze und Verkehrsanbindung.
🏙️ Potsdam belegt den ersten Platz – dank starker Hochschulen, Glasfaserausbau und guter Erreichbarkeit. Dahinter folgen Regensburg und Ingolstadt.
München bleibt wirtschaftlich führend, kämpft aber mit hohen Lebenshaltungskosten. Immer mehr Menschen zieht es daher ins Umland. Auch Berlin verliert an Dynamik – unter anderem wegen des schwachen Neubaus und des angespannten Wohnungsmarkts. (ImmoScout24)
🧭 Fazit
Die Inflation sinkt, die Baupolitik zieht an, und der Immobilienmarkt stabilisiert sich – doch die Herausforderungen bleiben:
🔹 Die Wirtschaft wächst nur langsam
🔹 Neubau bleibt knapp und bürokratisch
🔹 Wohneigentum gewinnt als Anlageform weiter an Bedeutung
Wer jetzt klug plant, profitiert langfristig – ob beim Immobilienkauf, der Finanzierung oder dem Vermögensaufbau.
