Themen der Woche
📊 Genehmigungen im ersten Halbjahr: Ein gemischtes Bild
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: Im ersten Halbjahr 2025 wurden rund 110.000 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 2,9 % gegenüber dem Vorjahr. Doch der Anstieg kommt fast ausschließlich von Einfamilienhäusern (+14,1 %). Bei Mehrfamilienhäusern stagniert der Markt (+0,1 %), Zweifamilienhäuser verzeichnen sogar ein Minus von -8,3 %.Problematisch: Genehmigungen bedeuten noch keinen neuen Wohnraum – 2025 dürften laut Euroconstruct nur etwa 205.000 Wohnungen fertiggestellt werden, ein Rückgang von 19 %.
🏠 Kritik der Verbände: Wohnungsbau bleibt „Stiefkind“
Von einer Trendwende könne keine Rede sein, betonen die Immobilienverbände. Beim dringend benötigten Mehrfamilienhausbau passiere kaum etwas.👉 Der ZIA verweist auf den „Zangengriff“ aus hohen Baukosten und Zinsen.👉 Der ZDB fordert ein gezieltes Förderprogramm für Effizienzhaus-55-Neubauten mit regenerativen Heizungen, um wieder Bewegung in den Markt zu bringen.👉 Der Hauptverband der Bauindustrie spricht von fehlenden finanziellen Impulsen seitens der Regierung.
💸 Verhandeln bleibt möglich – Spielräume schrumpfen
Laut einer Analyse von ImmoScout24 und Sprengnetter haben Käuferinnen und Käufer weniger Verhandlungsspielraum beim Immobilienkauf als in den letzten Jahren.Während in Hamburg noch bis zu 10 % Nachlass möglich sind, liegt er in Leipzig nur bei 3,6 %. Im Vergleich: In den Vorjahren waren häufig über 12 % Abschläge drin.➡️ Tipp: Auch kleine Rabatte können schnell fünfstellige Beträge sparen – Verhandlungen bleiben also wichtig!
🚨 Wohneigentum verliert als Sparziel
Immer weniger Deutsche sparen für die eigenen vier Wände. Laut dem Verband privater Bausparkassen nennen nur noch 33 % Wohneigentum als Sparziel – ein Rückgang von 10 Prozentpunkten. Besonders die jüngere Generation verliert Interesse.Beliebter sind stattdessen Altersvorsorge (60 %) oder Kapitalanlagen (44 %).Der Verband warnt: „Der Rückzug aus dem Eigentumswunsch ist ein gesellschaftspolitisches Alarmsignal.“
📑 100 Tage Schwarz-Rot: Durchwachsene Noten
Nach den ersten 100 Tagen der neuen Regierung zieht der Immobilienverband ZIA eine gemischte Bilanz. Positiv bewertet werden Ansätze wie:
- das Baugesetzbuch
- der Bau-Turbo
- der Gebäudetyp E
Kritik gibt es jedoch an fehlenden Zeitplänen, Unsicherheit beim Heizungsgesetz und der Stromsteuer-Kehrtwende.
👉 ZIA-Präsidentin Iris Schöberl: „Wir haben mehr erwartet. Wohnungsbau muss endlich Priorität bekommen.“
✅ Fazit:
Der Wohnungsbau steckt weiter fest – trotz steigender Genehmigungen bei Einfamilienhäusern fehlen die Impulse für bezahlbaren Mehrfamilienwohnraum. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft, auf Wohneigentum zu sparen. Für Käuferinnen und Käufer heißt das: Verhandlungschancen nutzen, Förderprogramme im Blick behalten – und genau prüfen, wann der richtige Zeitpunkt zum Einstieg ist.